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Sicherheitsdenken

  • herbertheuscher
  • 2. Apr. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Aug. 2022

Was oder wer gibt Dir, gibt uns Sicherheit? Hätte ich die Frage im letzten Jahr, oder gar vor "Corona" z.B. in Polen gestellt und würde sie heute wiederholen, würde sie wohl grundverschieden beantwortet werden. Ich denke auch die schweizerische Neueinschätzung würde von unserem fast schon traditionellen Sicherheitsstandard abweichen. Der Notvorrat an Lebensmitteln und Getränken hat schlagartig wieder an Bedeutung gewonnen. Bisher fühlte man sich ja bereits gut aufgehoben wenn man in einem massiven Haus wohnt, alle erforderlichen Versicherungen abgeschlossen und Krankenkasse/AHV/Pensionskasse und REGA-Beitrag bezahlt hatte, die Gesundheitschecks gemacht sind und das Sparkonto noch etwas aufgestockt worden ist Was sollte da noch Überraschendes eintreffen? Ah, natürlich die Sicherheitssoftware muss auf dem neuesten Stand sein. Spätestens dann sollte man doch wirklich auf der sicheren Seite sein ……


Welche Antworten erhielten wir, wenn wir auf Reisen in sogenannten unterentwickelten Ländern auf das Thema Sicherheit zu sprechen kamen. Begriffe wie Versicherungen oder Altersvorhersorge waren vielfach völlig unbekannt und gar kein Thema. Der Familienverbund, der Freundeskreis und der Glaube, sei es Allah, Buddha oder Jesus Christus wurden vielfach in einem Atemzug erwähnt. Wenn man zudem ein Dach über dem Kopf, ein kleines Einkommen von einem Gelegenheitsjob und einen "Lebensmittelvorrat" für eine Woche sein eigen nennen konnte, wiegte man sich schon einigermassen in Sicherheit. Sich bereits Sorgen machen was in einem Monat sein könnte, was soll das?


Weltlich betrachtet müssten wir doch im Vergleich ein sorgloses, entspanntes und sicheres Leben führen, während die Andern in ständigen Existenzängsten leben müssen. Ist dem wirklich so, oder ist es nicht sogar umgekehrt, dass derjenige welcher mehr zu verlieren hat, auch entsprechend mehr Verlustängste hat? Wer nichts besitzt kann auch nichts verlieren ausser Leib und Leben wie man sprichwörtlich so sagt, womit wir mit der gegenwärtigen "Coronaungewissheit" und der "Kriegsungewissheit" schon beinahe wieder auf Augenhöhe wären. Plötzlich gerät unser ganz Sicherheitsnetz ins Wanken und das nackte Überleben steht unmittelbar im Mittelpunkt. Dann erinnert man sich möglicherweise auch an den Spruch "Not lehrt beten!" Reicht das aus und hilft das wirklich wenn man den Glauben sozusagen als Notnagel noch schnell aus dem Ärmel schüttelt. Wie denken Moslems, Buddhisten, Hindus oder auch Atheisten wohl in Notsituationen darüber? Ich masse mir da kein Pauschalurteil an, gefühlt vermute ich mal, dass die ersteren Drei wohl weniger verkrampft auf Sicherheitsdenken bedacht sind als wir und dass die Atheisten in erster Linie auf sich selber vertrauen. Bei mir war das während rund zweidrittel meines Lebens so, dass ich mich weltlich gesehen eher mittelmässig "absicherte" und doch irgendwie darauf hoffte, das dann wenn es wirklich schlimm kommen sollte, allenfalls doch noch ein Gott da sein könnte der mich in der Not unterstützen könnte. Was heisst hier könnte? Erst in diesem Moment realisiere ich, dass ich bereits in dieser Zeit als Erwachsener auf wundersame Weise bereits 3x vor dem Ertrinken gerettet worden bin, ohne fremde Hilfe, einfach so wie ich damals dachte. Als ich mich allmählich mit dem Glauben zu beschäftigen begann, gab es eine Phase in welcher ich auf Grund von verschiedenen selber erlebten "rettenden" Ereignissen immer mehr den Eindruck hatte, dass mir da weder ein 4-blättriges Kleeblatt, noch ein Kaminfeger oder ein Hufeisen zu Hilfe gekommen war.


Inzwischen bin ich der festen Überzeugung, ja, da gibt es einen Gott der es gut mit mir meint und spätestens rechtzeitig eingreift wenn ich in Not bin oder wenn es mir sonst schlecht geht. Je mehr ich gelernt habe einfach darauf zu vertrauen, desto grösser wurde die Erleichterung. Ich möchte Dir aber nichts vormachen, ab und zu ertappe ich mich aber immer noch dabei, dass doch noch wieder gewisse Zweifel hochkommen, bis ich dann wieder eines besseren belehrt werde.

 
 
 

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